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US-Raketenabwehr soll Russland isolieren

27.5.2009 - Scott Ritter, Der Standard
Der ehemalige US-Marine und UN-Waffeninspektor warnt im derStandard.at- Interview die EU davor, den Bau des Raketenschilds zuzulassen.

Militäranalytiker William Scott Ritter sieht im US-Raketenschutzschild einen Versuch der Bush-Regierung, Russland zu isolieren und warnt Europa vor einer Teilnahme an dem umstrittenen Projekt.


derStandard.at: Was halten Sie vom umstrittenen Bau eines US-Raketenabwehrsystems in Osteuropa?

Ritter: Ich war in den 80er und 90er Jahren als Waffeninspektor an den Abrüstungsverhandlungen beteiligt, die die Bedrohung Europas durch Atomwaffen praktisch beendet haben. Die Russen haben ihre Kurz- und Mittelstreckenraketen abgebaut, die Amerikaner ihre Pershings und Cruise Missiles abgezogen. Seitdem muss Europa nicht mehr unter der ständigen Bedrohung durch diese Waffen leben, was ein großer Fortschritt war.

Wenn sich die Europäer nach den Zeiten zurücksehnen, als russische Nuklearwaffen auf jede größere Stadt gerichtet waren, sollten sie das Raketenabwehrsystem bauen. Vor den neuen Waffentechnologien, die die Russen dann entwickeln werden, bietet das veraltete US-System übrigens keinen Schutz.


derStandard.at: Offiziell richtet sich das System gegen Angriffe aus dem Iran ...

Ritter: Diese Behauptung ist absurd. Der sicherste Schutz vor einer solchen Bedrohung sind diplomatische Bemühungen und keine modernisierte Maginot-Linie. Die Bush-Regierung will mit dieser Anlage Russland, China und alle anderen Staaten, die eine Bedrohung für US-Interessen darstellen könnten, isolieren.

(...)


Quelle: Scott Ritter: "Eine neue Generation russischer Atomraketen würde Europa bedrohen", Der Standard 28. August 2007

 

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